14.7.2022
Wir befinden uns in der Urlaubszeit. In diesem Jahr werden viele von uns die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen nutzen, um möglichst weit wegzufahren und entfernte Orte zur Erholung aufzusuchen.
Das war in den letzten beiden Jahren kaum möglich! Und so bersten momentan die Flughäfen schon aus allen Nähten aufgrund von Personalmangel und des Ansturms einer sehr großen Anzahl von Urlaubern. Wahrscheinlich ist es eine letzte Erholung vor einem strapaziösen Winter, der uns allen aufgrund von Energieknappheit und Preissteigerungen bevorsteht.
Erholung ist notwendig! Jede und jeder von uns muss sich generieren von Anstrengungen, von Terminfluten, von Anforderungen, von familiären und beruflichen Engpässen und Sorgen.
Dabei ist nicht zu vergessen, dass Erholung nicht allein durch „Nichtstun“ geschieht. Ganz im Gegenteil. Eine gewisse Eigenständigkeit und Selbstbestimmung zurückgewinnen – das ist ein großes Ziel von Erholung. Nicht mehr nur fremdbestimmt werden durch Termine, Aufgaben, Stress. Aber wie geht das?
Hier kann gerade Bildung helfen. Theodor W. Adorno meint, dass eine intensive sinnliche Aneignung und gedankliche Auseinandersetzung mit der ökonomischen, kulturellen und sozialen Lebenswelt wesentlich Bildung ausmacht. Dies kann auf einer Bildungsreise geschehen oder einfach im eigenen Herzen und im Austausch miteinander. Unser Leben ist so
reich an Erfahrungen, die uns bilden. Sich darüber im Urlaub Gedanken zu machen, allein oder mit anderen – das ist ein ganz eigener Bildungsprozess, der wirklich Erholung verspricht.
Dr. Bettina-Sophia Karwath