Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) wurde um 1950 von der amerikanischen Psychoanalytikerin deutsch-jüdischer Herkunft, Ruth C. Cohn (1912-2010) als eine Methode Lebendigen Lernens entwickelt.
Aus den Einsichten der Psychoanalyse, der Erlebnistherapie und der Gruppendynamik erarbeitete Ruth C. Cohn eine neuartige systemische Kommunikationspsychologie. Aus einer für Einzelpersonen konzipierten Psychoanalyse entstand eine pädagogisch-therapeutische Führungsmethode für Gruppen. Für eine Breitenwirkung wollte Ruth C. Cohn aus dem fachwissenschaftlichen Vokabular der Psychoanalyse heraustreten und eine Kommunikationspsychologie für alle und in einer allgemein verständlichen Sprache anbieten.
Die psychoanalytische Couch wurde für die Lehranalytikerin aus zwei Gründen zu klein: Aus ihrer Sicht war die Psychoanalyse nur sehr wenigen sprachbegabten Menschen zugänglich; zugleich setzte sie Arzt und Patient in Positionen der Überlegenheit und Unterlegenheit. Ruth C. Cohn wollte stattdessen einen heilsamen Umgang miteinander in allen Bereichen der Gesellschaft. So kam es, dass bereits um 1970 die Themenzentrierte Interaktion von allen Bildungsschichten und Berufen erlernt wurde.
Für die gleichzeitige Berücksichtigung der Sachthemen, der beteiligten Personen und des Umgangs miteinander hat Ruth C. Cohn vier Faktoren systemisch miteinander verknüpft:
- das Feld der Arbeit (Aufgabenstellung, Thema)
- das Feld der Einzelpersonen (lebensgeschichtliche und persönliche Aspekte)
- das Feld der zwischenmenschlichen Beziehungen (Kommunikationsverhalten, Umgang mit Rollen und Funktionen)
- das Feld der Einflussfaktoren von außen (historische, politische, wirtschaftliche, religiöse Chancen und Abhängigkeiten).
Durch diese vier Felder eröffnet sich die Möglichkeit, Gruppenprozesse realitäts- und praxisnah zu analysieren und in Balance transparent zu gestalten. Symbolisch steht dafür das bekannte gleichseitige TZI-Dreieck im Kreis. Dabei verbildlicht der Kreis den Globe, die Dreieckspunkte stehen für die Faktoren ICH – WIR – ES.
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